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Ergotherapie
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Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.
– Sebastian Kneipp
Maßnahmen der Ergotherapie
Die folgenden Informationen sind Auszüge aus der Heilmittel-Richtlinie
Die Maßnahmen der Ergotherapie dienen der Wiederherstellung, Besserung, Erhaltung, Aufbau oder Stabilisierung oder Kompensation sensomotorischen, perzeptiven und mentalen Funktionen und daraus resultierender Beeinträchtigungen von Aktivitäten, der Teilhabe, insbesondere im Bereich der Selbstversorgung, Mobilität, der Alltagsbewältigung, Interaktion und Kommunikation sowie des häuslichen Lebens.
Motorisch-funktionelle Behandlung
Eine motorisch-funktionelle Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Schädigungen der motorischen Funktionen mit und ohne Beteiligung des peripheren Nervensystems und den daraus resultierenden Beeinträchtigungen der Aktivitäten und der Teilhabe.
Sie umfasst insbesondere Maßnahmen zum Erreichen therapeutischer Ziele auf Schädigungsebene, wie
- Wiederherstellung oder Besserung der Gelenkbeweglichkeit und Stabilität, einschließlich Gelenkschutz,
- Aufbau oder Stabilisierung aktiver Bewegungsfunktionen, z. B. der Grob-, Fein- und Willkürmotorik,
- Aufbau oder Stabilisierung physiologischer Haltungs- und Bewegungsmuster,
- Wiederherstellung oder Besserung der Muskelkraft, -ausdauer und -belastbarkeit,
- Aufbau oder Stabilisierung eines physiologischen Gangbildes,
- Wiederherstellung oder Besserung der Rumpf- und Extremitätenkontrolle,
- Wiederherstellung oder Besserung der Sensibilität, z. B. Temperatur oder Druck- und Berührungsempfinden,
- Vermeidung der Entstehung von Kontrakturen,
- Narbenabhärtung,
- Schmerzlinderung oder Minderung schmerzbedingter Reaktionen.
Therapeutische Ziele auf Aktivitäts- und Teilhabeebene umfassen insbesondere
- Beseitigung oder Minderung krankheitsbedingter Schädigungen motorischer Funktionen,
- Wiederherstellung und Erhalt der Mobilität und Geschicklichkeit im Alltag (z. B. Treppen steigen, Stehen, Sitzen, Heben, Tragen, Fortbewegen im Innen- und Außenbereich mit und ohne Hilfsmittel),
- Wiederherstellung und Erhalt der Selbstversorgung (z. B. An- und Auskleiden, Waschen),
- Wiederherstellung und Erhalt der Haushaltsführung (z. B. Einkaufen, Mahlzeiten zubereiten),
- Erlernen von Kompensationsstrategien und sichere Handhabung von Hilfsmitteln (z. B. Umgang mit Prothesen).
Motorisch - funktionelle Behandlung
Aufgrund der vielen Vorgaben und Einschränkungen die mit der gesetzlichen Krankenversicherung verbunden sind behandle ich in meiner Praxis nur privat Versicherte Patienten und Selbstzahler.
Dadurch kann ich meine Behandlung so durchführen wie sie mir als Therapeut sinnvoll erscheint und ich kann mir ausreichend Zeit für Sie nehmen.
Mein Praxiskonzept beinhaltet zum einen die manuelle Behandlung von Fasziengewebe um Bewegung überhaupt erst wieder zu ermöglichen und Schmerzen zu reduzieren.
Anschließend werden Übungen und ggf. Maßnahmen zur Selbstbehandlung erlernt sodass der Behandlungserfolg möglichst erhalten bleibt.
Hierzu zählt auch eine Haltungskorrektur die von sehr großer Bedeutung ist, sowie passende Kräftigungs- und Dehnübungen.
Privat versicherte Patienten lassen sich hierzu eine Verordnung für motorisch-funktionelle Ergotherapie von ihrem Hausarzt verordnen.
Diese sollten nach Möglichkeit gleich als Doppelstunden verordnet werden.
Sie erhalten am Ende der Verordung eine Rechnung die sie bei ihrer Krankenkasse einreichen können.
Über den Umfang der Kostenerstattung durch ihre Krankenkasse informieren sie sich aufgrund der vielen Leistungsunterschiede am besten direkt bei dieser.
Selbstzahler können sich ebenfalls ein Rezept für motorisch-funktionelle Ergotherapie ausstellen lassen. Mittlerweile haben viele gesetzlich versicherte Patienten eine Zusatzversicherung. Diese beinhaltet sehr oft auch Heilmittelbehandlungen oder sie können diese oftmals durch ein Upgrade dazubuchen. Informieren sie sich hierzu vorab bei ihrer Versicherung.
Alternativ können sie die Behandlung natürlich auch selbst bezahlen.
Hierbei gelten dann die Preise wie bei der Faszienbehandlung nach dem Faszien-Distorsions-Modell.
Bitte Kontaktieren sie mich bei Fragen hierzu gerne persönlich unter 0174-2457265
oder über den Kontaktbutton
Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Ergotherapie und Physiotherapie
"Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ergo- und Physiotherapie?"
Eine Frage, die Sie sich als Patient, Angehöriger oder Ausübender eines Gesundheitsberufes vielleicht auch schon gestellt haben, und eine Frage, die wir Ergotherapeuten sehr häufig zu beantworten haben.
Deswegen möchte ich Ihnen nun also eine Antwort auf diese Frage geben und zunächst die Herkunft der beiden Begriffe „Physio- und Ergotherapie“ erläutern.
Der griechische Wortteil „Physio“ bedeutet natürlich. Die Physiologie ist die Lehre von den normalen körperlichen Lebensvorgängen. Somit ist die Physiotherapie („therapeia“ = Behandlung, Dienst) die gezielte Behandlung zur Normalisierung gestörter körperlicher Funktionen.
Aus dem Griechischen stammt auch der Wortteil „Ergo“. Er bedeutet Werk, Arbeit oder Handlung.
Das Ziel der ergotherapeutischen Behandlung ist es daher, die Handlungsfähigkeit des Patienten zu erweitern, um ihm dadurch die größtmögliche Selbständigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.
Die Ergotherapie wendet sich nicht nur körperlichen Beschwerden zu, sondern nimmt sich auch psychischen, wahrnehmungszentrierten oder kognitiven Problematiken an.
Bei den Patienten, deren Einschränkungen im körperlichen Bereich liegen, ähnelt sich die Arbeit von Ergo- und Physiotherapeuten häufig und es gibt am meisten Überschneidungen. Dem „Handlungsproblem“ liegen hier physiologische Ursachen zu Grunde: Weil der Patient die gelähmte Hand nicht mehr einsetzen kann, kann er sich kein Essen mehr zubereiten.
Ergotherapeuten arbeiten deshalb, ähnlich wie Physiotherapeuten, bei Patienten nach einem Schlaganfall nach dem Bobath oder Perfetti Konzept, um die Bewegung anzubahnen, oder wenden manuelle Techniken bei der Versorgung von Patienten mit z.B. Hand- oder Schulterverletzungen an.
Der Unterschied liegt hier in der Zielsetzung und dem funktionsorientierten Ansatz in der Physiotherapie und dem handlungsorientierten Ansatz in der Ergotherapie. In der Ergotherapie sind besonders auch Tätigkeiten des täglichen Lebens, z.B. Wasch- und Anziehtraining, aber auch Selbstständigkeitstraining oder Hilfsmittelberatungen Teil der Therapie.
So bildet jeder Beruf seine spezifische Vorgehensweise heraus, um das Bestmögliche für ihre Patienten zu erreichen.